02.04.08

1945 - 1951 Krankheit und Abschied

Im Herbst 1945 beschlagnahmten die amerikanischen Besatzer die Würzburger Wohnung und Gustav und Anna mußten Würzburg verlassen und fanden eine Bleibe in Teilheim bei Schweinfurt (Umzug zum 1.10.1945). Bis Frühjahr 1947 wohnte Gustav Zeitzschel und seine Frau Anny in Theilheim bei Schweinfurt und hoffte auf eine baldige Freigabe und Rückkehr in die Würzburger Wohnung. Doch daraus wurde nichts, die Rückgabe durch die Amerikaner erfolgte erst im Jahr 1956.

Als seinem Schwiegersohn Hans Martin im Frühjahr 1947 eine Lehrerstelle in Helmstadt zugewiesen wurde und die räumlichen Verhältnisse im Schulhaus dies zuließen, verließen Gustav und Anny Z. Theilheimer und bezogen am 16.03.1948 in Helmstadt bei Würzburg die kleine Dachwohnung (Hausnummer 131)  - die Familie war wieder vereint.


Das ehemalige Schulhaus mit Lehrerwohnung (Aufnahme ca. 2008)

Als Sänger unterstützte Gustav Z. den neu gegründeten Kirchenchor (Organist und Chorleiter Hans Martin) und den Helmstädter Männergesangsverein Melomania (Dirigent: Hans Martin). Dort sang er und seine Tochter Lilo (und Andere) die Solopartien in einem von Hans Martin umgearbeiteten Singspiel der Lortzingoper 'Zar und Zimmermann'.



Gustav Zeitzschel an seinem 82. Geburtstag -
gezeichnet vom Kampf gegen den Krebs (1.02.1950)






























Gustav Zeitzschel im Kreise seiner Familie (Silvester 31.12.1950)





Gustav Zeitzschel starb am 8. Januar 1951 in Helmstadt bei Würzburg



und fand seine letzte Ruhe auf dem Helmstadter Friedhof.

Gustav Zeitzschel's letzter Wunsch war, dass bei seiner Beerdigung am Grab der Choral Nr. 72 aus der Matthäus Passion (BWV 244) von Johannes Sebastian Bach erklingt:

Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir!
Wenn ich den Tod soll leiden,
so tritt du dann herfür!
Wenn mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.

Erscheine mir zum Schilde,
zum Trost in meinem Tod
und laß mich sehn dein Bilde
in deiner Kreuzesnot!
Da will ich nach dir blicken,
da will ich glaubensvoll
fest an mein Herz dich drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.