02.08.07

1902 - 1904 am Hoftheater in Weimar



Ab Ende 1902 und bis Mai 1904 war Gustav Zeitzschel als lyrischer Tenor am Hoftheater Weimar, unter dem Intendanten Hippolyt von Vignau und dem Hofkapellmeister Rudolf Krzyzanowski, engagiert.




Weimarische Zeitung (28. Oktober 1902)
Die Tochter des Regiments, Tonio, Offizier
 
Unser vielversprechender lyrischer Tenor, Herr Zeitzschel, der durch seine Gesangskunst, nicht zum wenigsten durch sein hohes C glänzte und sowohl auf offener Szene, als ganz besonders nach dem Aktschlusse wohlverdienten, stürmischen Beifall erntete, der sich zu lauten Hervorrufen steigerte.

Weimarische Zeitung vom 18. November 1902
Der Postillon von Lonjumeau

Seiner graziösen Musik und zahlreicher komischer Pointen wegen wird der "Postillion" immer ein dankbares Publikum finden, besonders aber, wenn eine Bühne das Glück hat, in der Titelrolle einen so vortrefflichen "Ritter vom hohen C" wie Herrn Gustav Zeitzschel zu besitzen.

Weimarische Zeitung vom 18. November 1902
Hoffmanns Erzählungen, Hoffmann (6. Dezember 1902)

Herr Zeitzschel hatte als Hoffmann eine sehr anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen und er hat dieselbe in höchst anerkennenswerter Weise gelöst. In der Darstellung ist der junge Künstler schon bedeutend freier geworden, und an Übung hat es ihm auch nicht gemangelt. Die Gestalt des Hoffmann dürfte man sich wohl etwas gereifter vorstellen, als sie Herr Zeitzschel versinnbildlichte. Die Tongabe des Sängers ist leicht und gefällig, das hohe C macht ihm keine Schwierigkeiten. Die Fülle des Tones wird sich jedenfalls noch verstärken, im Duett mit Giulietta wurde die Stimme Hoffmanns mehrfach verdeckt. Die Gesamtleistung des Herrn Zeitzschel war eine treffliche, so daß wir an derselben rechte Freude hatten.

Weimarische Zeitung (Januar 1903)
Tannhäuser, Walter von der Vogelweide

Herr Zeitzschel sang hier zum ersten Male den Walther von der Vogelweide und traf in Ton und Ausdruck den tugendhaften Minnesänger recht gut. Interessant war es bei diesem Sängerkampf auch, die Stimmen unserer hervorragendsten Tenöre einmal so unmittelbar neben einander zu hören.

Weimarische Zeitung (15. April 1903)
Die verkaufte Braut

Herr Zeitzschel schmetterte die hohen Töne heraus, daß es eine Freude war. Die sentimental angehauchte Stimmung des Hans traf er gut, gab aber auch in den neckischen Szenen, z.B. in der Auseinandersetzung mit dem Heiratsvermittler, hübsche Proben seines Humors.


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